Dr. Dr. Walter v. Lucadou
 
Vortrag mit Diskussion:
 
HOCHFELDENER DIALOG -
zwischen Naturwissenschaften
und Theologie
 
Psychosomatische Aspekte von Wundern & Sind Wunder paranormale Phänomene?

Wunder spielen in der Wahrnehmung von Religionen eine wichtige Rolle: Ein Religionsstifter ohne Wundergeschichten ist kaum vorstellbar. Wunder als Bestätigung der Macht und der Echtheit des besonderen göttlichen Anspruchs zu sehen, war (und ist bis heute) eine verbreitete Sichtweise. Gleichzeitig hat die Rede von Wundern unsere Alltagssprache tief geprägt: So wird vom „Wunder der Liebe“ geschwärmt und von „medizinischen Wundern“ berichtet.

Wunder und Wunderberichte sind spätestens seit der Aufklärung, besonders aber mit dem Siegeszug der Naturwissenschaften in die Kritik geraten: Ist ihre Möglichkeit überhaupt denkbar? Kann es nach wissenschaftlicher Sicht Wunder im „klassischen Sinne“ als Durchbrechung der Naturgesetze überhaupt geben? Ist nicht vielmehr der Wundergedanke in unserer Zeit zu einem Synonym für das Unerklärliche und Unerwartete geworden?

Vor diesem Hintergrund will sich der siebte Hochfeldener Dialog für Naturwissenschaften und Theologie dem Phänomen des Wunders sowohl in seinen biblisch-theologischen wie auch seinen physikalischen, medizinischen und psychologischen Dimensionen annähern und nach zeitgemäßen Deutungen suchen.

Die Themen sind:
- Wunder in der Bibel – Anspruch und Wirkungsgeschichte
- Wunder in der Medizin?
- Sind Wunder denkbar? – Naturwissenschaftliche und theologische Rückfragen nach dem Durchbrechen von Naturgesetzen
- Sind Wunder paranormale Phänomene?
- Wunder als Begründung? – Die Bedeutung von Wundern in der Praxis der Heilig- und Seligsprechung der katholischen Kirche
- Das Wirken Gottes in der Welt und die christliche Rede von Wundern

Im offenen Dialog sollen Möglichkeiten gesucht werden, den Fragen, die die christliche Sicht und Inanspruchnahme von Wundern aufwirft, im Gespräch mit den Naturwissenschaften nachzugehen und neu zu verstehen.